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 LENI - eine Riefenstahl Subjektive BERLIN KRITIK   NÜRNBERG BRAUNSCHWEIG 2.-11.3.06 BERLIN 23.-26.6.06 FOTOS

NEXT hölle hamburg

URFAUST - Rolle: Mephfisto - Regie: Ute Rauhwald Premiere 01.02.06 Gostner Hoftheater, Nürnberg

LUNARIS PREMIERE 18.03.05, Berlin

T Ø R N ! the new jazz film

  AUTODROM von Mass & Fieber Gessnerallee Zürich * Premiere 15.11.03

 LEAR -  (Regie: Angela Richter) - 3. JUNI 2003  Sophiensaele Berlin    

"WIR SEHEN DURCH EINEN SPIEGEL IN EINEM DUNKELN WORTE" - Lieder und Texte zum Kindertod - mit Gaby Westenberger & Martina Schiesser & Duygu Keskin & Christian Hanschke - Hamburg        PRESSE

 MARY UND JODIE IM TEILLAND Westwerk, Hamburg _Mai 2002

WERKVIDEO

 DIE MORDE DER  JÜDISCHEN PRINZESSIN                                Kampnagel, Hamburg                                         März 2002     Fotos & Kritiken

 Werkvideo

Part I

Part II

 Versaut von Angela Richter        Kampnagel. Hamburg      in der Rolle der Valerie Solanas

Fotoalbum

Showreel

Movie

Voice

DSL

Das Glück liegt im Schweinsein

Eine Frau wird zur Sau. Diesen Vorgang schildert der Roman "Schweinerei" der Französin Marie Darrieussecq. Angela Richter hat die Geschichte dramatisiert - auf Kampnagel hatte ihr Projekt "Versaut"  Premiere. Es ist eine groteske Vision: Während sich die Heldin von der Parfümerie-Angestellten zum Sex-Objekt und schliesslich zum Tier wandelt,  verschwindet gleichzeitig der Humanismus aus der Gesellschaft. Es entsteht eine faschistoide Diktatur. Kein leichtes Unterfangen, daraus einen Theaterabend zu machen.

Angela Richter ist es gelungen, mit einer eigenwilligen Collage aus  Schauspiel, Videoeinspielungen und dem Vortrag verschiedener Texte, unter anderem von Friedrich Nietzsche. Der naiven Heldin (Vivien Mahler), die im Schweinsein ihr Glück findet, stellt die Regisseurin die Radikal-Feministin  Valerie Solanas ( Martina Schiesser) gegenüber. Ein geschickter Kunstgriff mit zwei starken Schauspielerinnen.

Auch wenn manchmal arg politisiert wird, die Inszenierung streckenweise zu kopflastig ist, die Komik liegt hier im Kontrast.

Susann Oberacker “Morgenpost”

Foto: Dorle Bahlburg

     AKTUELLES VIDEO                     DEMO MIT             FRANZ JOSEPH DIEKEN

 Werkvideo: Belgrad Trilogie von Biljana Srbljanovic, Altonaer Theater Hamburg 18.11.00

Belgrader Trilogie" hatte im Altonaer Theater Premiere

Hamburg - Menschen im Exil: Das ist das Thema von Biljana  Srbljanovics "Belgrader Trilogie". Serben, die aus den verschiedensten Gründen  ihre Heimat verlassen haben. Das Stück entstand 1995 und wurde 1997 in Belgrad uraufgeführt, mit abgemildertem Schluss. Die politische Situation hat sich inzwischen in Jugoslawien verändert, doch auch nach dem Sturz von Milosevic  bleibt die "Belgrader Trilogie" aktuell. Erzählt sie doch von den Ãngsten, der Verzweiflung und Sehnsucht aller Menschen, die ihre Wurzeln, ihre Identität  verloren haben.
Im Altonaer Theater hat Franz-Joseph Dieken die drei Episoden ins Vorderhaus verlegt: drei Schauplätze - Prag, Sydney, Los Angeles -  in die Eingangshalle und auf Treppenabsätze. Das Publikum sitzt auf den Stufen  und wechselt die Plätze je nach Spielort. Symbolisch für die Durchgangsstationen  der Menschen auf der Flucht will der Regisseur und Schauspieler, dessen zweite  Inszenierung dies ist, das verstanden wissen. Leicht hätte sich die Aufführung  dadurch verzetteln können. Doch hier hat sie nichts von ihrer Intensität  verloren.
Anfangs lässt Dieken durchaus noch komödiantische Akzente zu.  Silvester in Prag. Zwei Brüder, ohne Geld und sichere Existenz, geflohen vor der  Mobilmachung, wollen an einem Tanzwettbewerb teilnehmen. Der Mama lügen sie am Telefon vor, wie gut es ihnen geht. Doch dann erfährt der Jüngere, dass seine  geliebte Anna ihn verlassen hat. Im zweiten Teil dominiert die Verzweiflung.  Zwei Paare treffen sich in Sydney, wo sie sich ein besseres Los erhofften. Doch  Frust und Angst vor der Fremde haben ihr Leben längst zerstört. In Los Angeles schliesslich haben zwei junge Künstler vor der geistigen Enge ihres Landes Zuflucht gesucht. Aber auch hier können sie der Gewalt nicht entgehen: Ein  amerikanischer Serbe bedroht die beiden mit einer Pistole, bis sich versehentlich ein Schuss löst . . .
Hans Schernthaner, Tamara Bolzmann,  Martina Schiesser und - besonders anrührend als Bruder Mica zwischen Aufbegehren und Leid - Jacques Ullrich teilen sich die Rollen. Keine leichte Aufgabe (zumal ihnen in der Foyer-Konzeption die Zuschauer fast auf den Füssen sitzen), die sie  jedoch überzeugend bewältigen.                                                                                                                                     
Hamburger Abendblatt vom 30.10.00 Von BRIGITTE EHRICH

THE COMPLETE MOVIE

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VITA

77-79 Studium an der Ecole' de mime corporal in Paris bei Etienne Decroux 81-82 Strassberg-Seminare in Rom und Berlin bei D. Defatio und W, Transform-Theater Berlin erste Rolle in einem Stück von Rözewicz unter der Leitung von Henry Baranowski

83-87 Tanzstudium ,contact dance' in San Francisco bei der Company Mangrove. Bewerbung und Studium an der HDK Berlin, Kurzfilme an der HDK u.a. in Zusammenarbeit mit Detlev Buck

87 Produktion: Akademie der Künste Regie Edith Clever, Rolle Ellonore aus Ostern Bearbeitung für zwei Personen .Weibl. Hauptrolle in einem Fernsehspiel mit Michael Gwisdek, Engagement am Frankfurter Schauspielhaus

88-94 Festes Mitglied des Thalia- Ensembles in Hamburg 95-98 Synchron/ Hörspiele/ Lesungen/ Eigene Filmprojekte Femseh-und Kinofilme

Rollen am Theater (Auswahl) Akademie d. Künste Berlin Strindberg Ostern Elionore/ Edith Clever

Frankfurter Schauspielhaus Else-Laske Schüler : Die Wupper /Lischen / Michael Gruner,

Thalia Theater Hamburg /Kolte's Rückkehr in die Wüste/ Fatima /Alexander Lang, Lenz Der Hofmeister /Luise/ Lang, Goethe: Clavigo,/ Sophie/ Alexander Lang, Büchner:Dantons Tod /Lucile/ Berghaus, Kleist: Familie Schroffenstein / Jürgen Flimm . Büchner Woyz eck / Mane / Jürgen Flimm , Die Möwe/ Mascha , / Lessing :Minna von Barnhelm /Dame in Trauer /W.D.Sprenger , Krausser :Lederfresse /N. Sykosch

Wiener Festwochen Regiewettbewerb 1 Preis. Lorca:Bernada Albas Haus oder 6 häßliche Töchter /Gustl /Ute Rauwald , Kleist Interpretation: Killed by P./Ute Rauwald

Altonaer Theater Hamburg: Srbljanovic: Belgrad Trilogie

2001 Kampnagel Hamburg M.Daririeussecq: Versaut/ Angela Richter, Die Morde der jüdischen Prinzessin / Peter Helling

2002 Westwerk Hamburg Mary und Jodie im Teilland / Gronau & Luxinger

2003 Sophiensaele Berlin Lear.Ungehorsam,unfreiwillig/von Angela Richter

2003 Theaterhaus Gessnerallee Zürich Autodrom/Mass&Fieber Niklaus Helbling

2004 Autodrom Gastspiele/ TaT Frankfurt, Thalia Hamburg, Halle Kalk Köln

TV+Filmrollen (Auswahl) / ZDF Der Werwolf von W. Manfred Müller/ BBC Die Kinder Bob Walker/ ARD Tatort-Tot eines Mädchens Werner Masten/ Tatort-Um Haus und Hof Werner Masten / ZDF Engel der Sicherheit Karol Schneeweis / R. Ziegler Zu Fuß und ohne Geld Werner Masten / RTL Doppelter Einsatz 13 Folgen u.a. Kai Wessel, Andy Bausch / Sat 1 The Gang Hajo Gies /ARD Der Hochstapler Martin Buchhorn 2002 RTL Doppelter Einsatz/Thorsten Näter 2003 Tatort ARD Radiobremen Abschaum/Thorsten Näter  2004 Tatort Hamburg Verlorene Töchter / Daniel Helfer

KinofilmePunta Grande (D.Ung.Arg.) Gabor Altorjay (Weibl. Hauptrolle) / Drop out (D.) Wolfgang Büld & Beatrice Manowski, Reflections (Ung.) Istvan Darday & György Szalai /The Changeling (D.,Isr.,Ung) Gabor Altorjay 2003 Törn/ Gabor Altorjay TomDokoupil

Kurzfilme:Ein Tag aus dem Leben der Tochter von Michel Piccoli und Mick Jagger oder der grüne Neger unter dem Tisch oder eines der letzten großen Hamburger Geheimnisse / Produktion: Intelligent Entertainment © 1996, Überfällig von Ursel Maurer

Textarchiv der Berliner Zeitung

Ein Leben in Extrarunden

Ein Abend über Leni Riefenstahl von Anja Gronau im Theater unterm Dach

Sind meine Fischaufnahmen etwa auch faschistisch? Fische fischastisch? Fasche faschistasch?" Leni Riefenstahl ist schon ganz wirr von den Beschuldigungen. Mit großen Augen und nervösen Zügen befragt die dünnhäutige Künstlerin sich selbst und ihr Publikum.

Regisseurin Anja Gronau hat für ihre Inszenierung "Leni - Eine Riefenstahl-Subjektive" den Gegenstand ihres Interesses verdreifacht. Martina Schiesser gibt eine blass-fahrige Riefenstahl, die selbstvergessen Filmrollen auf- und abspult und sich nach besagten Fischen erkundigt. Claudia Wiedemer ringt als disziplinierter Energiebolzen im Ausdruckstanz um Lenis junges Leben. Katrin Hylla, die Bodenständige, reißt in einem Anfall von Verbotsmissachtung den Arm zum Gruß hoch und brüllt, dass das jetzt aber mal sehr gut tut.

Montage der Erinnerung

In ineinanderfließenden Szenen nähern sich die Schauspielerinnen der besessenen Ausnahmefrau. Vom zerplatzten Tänzerinnentraum über die gigantische Filmkarriere bis zum Ruhm als Unterwasserfotografin heben sie Bruchstücke aus der Biografie, um daran immer wieder das Verhältnis von Kunst und Politik zu diskutieren. Getreu den Gesetzen des Films und den Schwierigkeiten mit deutscher Geschichte geht es ums Ausblenden, Herausschneiden und ein Händchen für elegante Übergänge. In der Debatte fallen sich die Lenis gegenseitig ins Wort, sie verteidigen, greifen an, verkörpern ihr schlechtes Gewissen und sogar den eigenen Tod. Der klopft höflich an, aber Leni hat keinen Nerv für solchen Unsinn, richtet sie doch gerade ein Museum ihrer selbst ein. Der Tod spendiert ihr eine Extrarunde, und wir wissen endlich, warum Leni Riefenstahl stramme 101 Jahre alt wurde.

An hohen, weißen Wänden, die die Spielfläche begrenzen, hängen massenhaft Riefenstahl-Fotos (Bühne Mechthild Feuerstein). Später leuchten diese Wände und machen die Fotos zu großen Negativen. Die Frauen stecken in ehrgeizigen, untragbaren Schneiderarbeiten (Kostüme Olaf Habelmann). Falsch zusammengenähte Trenchcoats und ein ewig rutschender Top, der früher der Bund einer Männerhose war, machen ihnen das Bühnenleben zur Hölle. Voll zartem Charme und filigranem Witz spielen sie gegen die Laufsteg-Kreationen.

Der Applaus gilt den guten, sympathischen Spielerinnen und der leichtfüßigen Regie. Dennoch hat man das Gefühl, den spröden, monströsen Gegenstand des Abends nicht genauer ins Visier gekriegt zu haben. Vielleicht liegt das daran, dass gar nicht Leni Riefenstahl der Gegenstand ist, sondern allein das, was die Beteiligten über sie denken. Und das ist so ungefähr genau das, was wir auch schon immer irgendwie gedacht haben.

Wieder am 24., 25. Sep., 8.-10. Okt., 20 Uhr im Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, Karten: 902 95 38 17

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